2007年9月17日 星期一

[Jiaxian] 甲仙芋筍節 (下) Taro- und Bambusfest in Jiaxian (II)

甲仙鄉位於高雄縣的東北端,海拔約250公尺,為茂林國家風景區的周邊景點。
Der Dorf Jiaxian liegt im nördlichen Zipfel des Kreises Gaoxiong, nur ca. 250 m über dem Meersspiegel, und ist ein Aussichtspunkt am Rande des nationalen Aussichtsgebiets (ein von der Regierung wegen toller Aussichten geschützes Gebiet) von Maolin.

從旗山鎮沿著縣道21開,車程約40分鐘左右;開到杉林鄉的集來村,海拔漸行漸高,一路蜿蜒,兩旁翠綠,真的是有山有水;過了寶隆大橋,便可看到甲仙的路標。循著標示,我們來到了甲仙的鬧區;說是鬧區,其實只有幾條街和一個大市集。我們停好車,牽著白吳過街。奇怪的是,不知是大家都跑去高雄市遊行去了,還是甲仙真的有如2年前老太太兒子所說的「太偏僻了」,這一路不但沒有多少觀光客,連鄉內的鬧區也沒塞多少人;才下午3點半而已,竟有攤位要收攤了。我們往靠近親水公園附近的攤位走去,看到一大堆170公分以上的巨筍,直呼不可思議。
問老闆:「這麽老的竹筍怎麽弄來吃呢?不苦死人了。」
老闆:「這可是今天早上才冒出來的喔,嫩地很哩!又便宜又好吃,一支50元,買回去,煮一煮,可炒、可燉、又可煮湯吃。可以放冰箱一個月,不會壞。」看了那些肥嘟嘟的竹筍,受不了誘惑,我便買了一大袋給 Hermann 提,才想到自己真呆,買那麽多,晚上要弄到幾百點啊。Hermann 一手提著胖筍袋,一手牽著白吳,我又買了一些芋頭,之後又買了一袋番薯、一些薑,這時 Hermann 的耐性已快被燒光了,又看到賣薑的老闆口說白吳好可愛,手卻粗暴抓捏著牠的腦袋和屁屁,Hermann 一火大便說:「好了,好了,回家去了。」我們就這樣走回停車場。我本來想買的烤花枝,也忘了買。還好回程還有去買四球的芋頭冰,一球10元,小小的一球,比那些胖竹筍貴好幾百倍。這並不心疼,遺憾的是一點都沒看到芋田,沒看到筍農曬筍,更遺憾的是沒看到在山上養雞種菜的那位老太太。

Hängebrücke für Fußgänger über den Nanzixian-Fluss

Fährt man von Qishan auf der Landstraße Nr. 21 Richtung Norden, erreicht man Jiaxian mit dem Auto in ca. 40 Min. Ist man bis zu den kleinen Ansiedelungen des Dorfes Shanlin gekommen, beginnt die Ebene langsam anzusteigen, die Straße sich allmählich hoch zu winden, auf beiden Seiten von üppigem Grün umgeben. Dort finden sich Berge und Wasser, ganz wie auf chinesischen Gemälden und in chinesischen Redewendungen. Über Baolong hinweg sieht man dann schon die Hinweisschilder für Jiaxian, denen folgend man dann auch sofort das Zentrum des Städchens erreicht. Dieses Zentrum besteht eigentlich aus nur wenigen Straßenzügen und einem etwas größerem Marktplatz. Nachdem wir geparkt hatten, wanderten wir mit Baiwu an der Leine durch das Dorf. Komisch war nur, das wir nicht recht wussten, ob die Leute alle in die Großstadt Gaoxiong gefahren waren, oder ob Jiaxian wirklich so abgelegen, provinziell und von vielen Menschen verlassen war, wie die alte Oma und ihr Sohn vor 2 Jahren im Krankenhaus erzählt hatten. Auf der Straße dorthin und auf den Straßen in Jiaxian waren jedenfalls relativ wenig Menschen unterwegs gewesen, obwohl es erst 15.30 Uhr gewesen war und einige der Marktstände bereits abzubauen begannen. Wir sind dann zu den Marktständen an der Flussseite gegangen, wo wir gleich die riesigen Bambussprossen mit 170 cm Länge und mehr sehen konnten, ein wirklich ganz besonderer Anblick.

Wir haben die Verkäufer gefragt: "Wie bereitet man denn solch alte Bambussprossen eigentlich zu? Sind die nicht schon alle viel zu bitter?" (Ältere Bambussprossen schmecken oft sehr bitter!) Die Chefs antworteten uns: "Diese Sprossen haben wir erst heute Morgen ausgegraben und sind absolut frisch. Sie sind billig und schmecken lecker. Ein Stück nur 50 NT$. Kaufen, Leute, kaufen! Man kann sie braten, dünsten oder Suppen damit kochen und sie auch 1 Monat lang im Kühlschrank aufbewahren."

Riesenbambussprossen, zwischen ca. 80 cm u. 170 cm lang, 10 - 15 cm im Durchmesser


Diese riesigen Bambussprossen vor Augen konnte wir der Verführung nicht widerstehen, und so kaufte ich eine große Tasche voller bereits geschälter und zerkleinerter Bambussprossenstücke, die aus einem einzigen Schößling stammten. Erst nachdem Hermann über das Gewicht geklagt hat, dachte ich daran, wie lange ich wohl am Abend brauchen würde, um diese Riesenportion auf essbare Kleinteile zu zerschnippeln, portionsweise einzupacken und dann einzufrieren. Hermann hatte in der einen Hand also den Bambus, in der anderen führte er Baiwu, während ich auch noch einige große Tarowurzeln kaufte, dann eine Tüte voller Süßkartoffeln und einige schöne Ingwerknollen. Damit war Hermann's Geduld dann aber auch schon erschöpft, vor allem deshalb, weil einer der Verkäufer sich über unseren netten Hund auszulassen begann, während er voll grob auf den Kopf und das Hinterteil unseres Kleinen einschlug. Hermann sagte verärgert: "Ist ja gut, ist ja gut! Los, Nancy, lass uns nach Hause fahren." So sind wir zum Auto zurück marschiert, während ich eigentlich noch einen gegrillten Tintenfisch hatte kaufen wollen, es aber dann vergessen hatte. Auf dem Rückweg haben wir dann glücklicherweise noch das berühmte Taroeis gesehen, eine Kugel für 10 NT$, wesentlich teurer als die Bambussprossen, und dann doch viel zu sehr mit Zucker gesüßt, wobei das Taro-Aroma aber sehr lecker war. Das war aber nicht so schlimm, dafür hätte ich lieber Tarofelder gesehen oder wie ein Bauer den Bambus ausgräbt. Und noch lieber hätte ich die alte Oma aus dem Krankenhaus gesehen, wie sie ihre Hühner füttert und ihr Gemüse anbaut.